Zweite Versuche
Nachdem mein erster Blogpost verschwunden ist, versuche ich es nun noch mal von vorne. Vielleicht so auch mehr auf den Punkt ohne rumgehühner.
Wäre ja nicht schlecht, sich das hin und her beim 2. mal zu sparen.
Es hat doch mit der Kur geklappt und von Ende Oktober bis Ende November war ich weg. Um diesen See bin ich oft gelaufen und habe dabei gemerkt, das ich mich doch gerne bewege. Nur muss ich überhaupt erst mal zur Ruhe kommen, damit ich dann wieder Energie habe zur Bewegung. Das mit dem zur Ruhe kommen hat etwas länger gedauert. Fast eine Woche.
Ich habe viel Zeit für mich gehabt. Durch die Corona-Einschränkungen war nicht so viel mit Kontakten. Die Ruhe fand ich dann aber auch ganz gut für mich. Ich habe viel Sport gemacht, gelesen, bin spazieren gewesen, habe gestrickt wie besessen und in alle Richtungen mit dem Fahrrad gefahren. Ich bin so froh, dass ich es mitnehmen konnte (danke liebe Schwester für das Bringen und Abholen!). Durch das gute Wetter im November konnte ich gut auch lange Strecken fahren ohne Pausenmöglichkeiten drinnen. War ja alle zu. Aber einmal habe ich glatt einen Coffee to go ergattern können und die Pausen waren auch mit mitgebrachten Brötchen super.
Die Erkenntnisse aus der Kur hier zuhause weiter im Blick zu haben fällt mir schwer. Bei Stress reagiere ich doch immer wieder mit Essen. Und mit dem NEIN sagen und abgrenzen tue ich mich auch immer noch schwer. Aber ich arbeite dran und bin ein bischen nachsichtiger mit mir.
Auf jeden Fall bin doch fokusierter, als vor der Kur. Ich habe ein paar alte Projekte endlich beendet und die neu angefangenen direkt in einem Rutsch fertig bekommen.
Das Sweatshirt nach dem Schnitt Ice Blue (Ottobre 05/2018) habe ich in 2 Tagen fertig gemacht und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Ich habe die Größe 46 gewählt und ein paar Anpassungen gemacht. Den Ausschnitt habe ich etwas kleiner gemacht als vorgesehen. Da der Ausschnitt vor allem hinten etwas abstand habe ich an den oberen ca. 10cm der Raglanlinie vom Rückenteile jeweils ca 1,5cm weggenommen. Den Ärmel habe ich nicht verändert. Ausserdem habe ich hinten in der Mitte einen kleinen Abnäher eingefügt. Damit kommt der Ausschnitt für mich gut hin.
Das Bündchen unten ist auch etwas großzügiger zugeschnitten als vorgesehen. Dort am Hintern ist einfach meine breiteste Stelle, da brauche ich mehr Platz. Die Länge kam mir beim Zuschnitt etwas kurz vor, gefällt mir jetzt aber gut.
Ein weiteres Exemplar habe ich schon zugeschnitten. Allerdings mit ganz anderem Stoff, mal sehen wie das ausfällt.
Vor der Kur hatte ich mir noch 2 Taschen für Strickprojekte genäht und einen weitern Cordrock. Der ist richtig schön geworden finde ich. Auch sehr bequem, nur die Taschen sind mir immer noch zu klein geraten. Das ist ein Grundschnitt von Ruth und wenn ich nicht Fahrrad fahre ein Super-Modell. Da ich ein Herrenrad fahre bin ich beim Versuch mit Rock aufzusteigen mit demselben glatt umgekippt. Ist einfach nicht weit genug. Es ist schon das 3. Teil nach dem Schnitt (roter Cord und rosa Blumen-Canvas mit Stretch waren die ersten Modelle). Fotos kommen später.
Hier im Hintergrund immerhin mein Pepe Sweater. Erster Versuch für den Schnitt und ich bin ganz zufrieden. Am Ausschnitt muss ich noch mal arbeiten, der ist noch etwas wellig, aber ich werde wohl noch mal einen aus dünnerem Stoff für den Frühling nähen.
Richtig stolz bin ich auf die Taschen. An der blauen finde selbst ich als Operkritikerin der eigenen Arbeit nichts zu meckern. Ich freue mich so, dass ich 3 Lieblingsstoffe so schön kombinieren konnte: das gelbe Kunstleder vom Stoffmarkt am Maybacher Ufer horte ich schon länger für ein gutes Projekt, den grünen Tula Pink Stoff mit den Muscheln noch länger und den blauen Webstoff habe ich als Rest kurz vor dem Lockdown beim Hastedter Stoffmarkt erstanden. Füreinander gemacht. Und die Wolle für einen Pullover passt rein. Und ich habe die Henkel hingekriegt, obwohl das Kunstleder immer am Nähfüßchen klebte und meine ersten Versuche wie Bananen geformt waren…
Und nun zuerst im neuen Jahr: der Moment der Abrechnung, Confession time. Wie sieht es mit der Stoffstatistik aus? Ich wollte in diesem Jahr deutlich weniger Stoff kaufen. Zwischenzeitlich habe ich sogar eine Vereinbarung unterschrieben.
Und hat es was genützt? Ja. Gab es wirklich weniger Stoff? Nein. Zwischenzeitlich habe ich mich ganz gut gehalten, aber nach dem ersten Lockdown bin ich wieder etwas overboard gegangen. Und in der Kur habe ich auch den einzigen Stoffladen des Ortes frequentiert. Und dann noch ein großes Paket im Dezember… So gerade ist mein Stoffeintrag noch zweistellig geblieben: 99,38m Stoff habe ich 2020 gekauft.
Vernäht habe ich 32,68m Stoff, 32 Projekte von Röcken zu Schlafanzügen, Taschen, T-Shirts, Tischdecken und Unterhosen. Und Masken. Viele Masken in 3 verschiedenen Designs. Demnächst versuche ich mich noch an Modell No. 4. Es waren auch mehrere Upcyclingprojekte dabei, das soll im nächsten Jahr noch mehr werden.
Insgesamt also ein besseres Gleichgewicht als 2019, aber immer noch ein Zuwachs im Stofflager. Und das MUSS dieses Jahr anders werden. Abbau ist angesagt.
Vor allem, da ich 2020 voll bei der Wolle zugeschlagen habe…