Juni 24, 2025

Überganslektüre

Von katrin101

So viele gelesene Bücher die sich hier ansammeln. Damit es nicht wieder so viele werden, dass ich dann von dem posten Abstand nehme, fange ich jetzt einfach mal an.

Dieses Mal eine bunte Mischung.

Das Buch Frys Ties von Stephen Fry habe ich in einem Gebrauchtbücherschrank gefunden. Ich mag Stephen Fry, daher habe das etwas ranzige Buch mitgenommen. Aber 3 Minuten mit einem feuchten Lappen und das Buch sieht Laden-Neu aus. Ich mag Stoffmuster und die sind bei den Schlipsen reichlich zu finden. Es war wohl ein Corona-Projekt (Posts von zuhause zu seinen Lieblingsschlipsen). Keine große Lieratur, aber sehr nett zu lesen. Und ich finde es tatsächlich total spannend, mich mit Kleidung zu beschäftigen. Und dann auch gerne mit einem speziellen Kleidungsstück. Warum, wer, woher. Alles spannende Fragen. Und für meine Scout Bluse konnte ich diese Seite gleich gebrauchen. I like people who are obsessed with special things… Und Schlipse sind schon recht speziell.

Der Half Windsor. Beim ersten mal habe ich noch eine halbe Stunde gebraucht. Aber beim zweiten Mal klappte es schon deutlich schneller mit einem besseren Ergebnis. Das bleibt in meiner Nähbüchersammlung.

Hier gleich zwei verschiedene Bücher: sehr speziell und Sachbuch und universeller.

Eyeliner A Cultural History von Zahra Hankir

Dies habe ich mir im Second Hand English Book Shop The Courious Fox in Berlin gekauft. Die Idee über ein ganzes Buch über Eyeliner ht mich angesprochen. Es ist interessant und beleuchtet die Bedeutung von Kajal und Eyeliner in ganz verschiedenen Kulturen von Cleopatra bis zu Drag. So im Ganzen war es mir aber dann doch etwas zu dünn an Ergebnissen. Ich fand, dass die Autorin zu sehr an der Oberfläche geblieben ist. Sehr viel Darstellung von verschieden (Sub)Kulturen, in denen Augen Make Up ein Teil der Identität ist. Aber für meinen Geschmack zu wenig über den Zwang zum Make Up und einem Schönheitsdiktat. Und zu wenig Fragen, warum Make Up immer nur ein Mittel zum Empowerment sein soll. Mir fehlte etwas die Tiefe. Aber interessant zu lesen.

Mädchen, Frau etc. von Bernardine Evaristo.

Das lag schon lange bei mir. Die anderen Bücher von Bernardine Evaristo habe ich schon gelesen. Besonders gut fand ich Mr Loverman. Hier mit diesem Buch, das ich mir extra als Hardcover gekauft habe, habe ich mich am Anfang schwer getan rein zu kommen. Die verschiedenen Stimmen mit denen die Kapitel erzählt werden sind mir ganz unterschiedlich „sympatisch“. Und dann die Erzählung einer 14 Jährigen, die sich auf eine verbotene Party wegschleicht. Ein Desaster mit Ankündigung. Ich habe es nicht ausgehalten und musste das Buch erst mal für ein paar Wochen weglegen um wieder Distanz zu finden. Danach hat mich dann der Sog erwischt und die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Frauen haben sich immer mehr entwickelt. Ich mag es sehr. Ein gutes Buch. Und ein schwieriges und ein herzzreissendes. Das bleibt bei mir. Und viele der Stimmen aus dem Buch auch.

Hier noch mal ein Sachbuch und eine Graphic Novel nach einem wahren Fall aus der Zeit um den ersten Weltkrieg in Frankreich.

Die unerzählte Geschichte von Vera Weidenbach

Untertitel: Wie Frauen die moderne Welt erschufen – Und warum wir sie nicht kennen. Das Buch habe ich zum Geburtstag geschenkt bekommen. Ich habe ein paar Anläufe gebraucht, um rein zu kommen. Es werden die Lebensgeschichten von verschiedenen Frauen erzählt, die mit ihren Erfindungen, ihrer Kunst, ihrer Literatur und den Ergbnissen aus ihrer Forschung um ihren Erfolg betrogen wurden, von Kollegen bestohlen wurden und wenn alles nichts half einfach aus der Geschichtsschreibung ausgeklammert wurden. Um immer wieder in jedem Jahrhundert aufs Neue erklären zu können: Frauen können keine Wissenschaft, keine Literatur, keine Fotographie, keine Politik und und und… Denn sie sind ja nirgends zu sehen.

Wie die gemeinsamen Ergebnisse nur dem Mann zugeschreiben wurden (Camille Claudel, Lise Meitner), ihre Arbeit geklaut wurde (Lucia Moholy, der Fotografin des Bauhaus, Rosalind Franklin, die als erste die Struktur der Doppelhelix der DNA nachwies und deren Ergebnisse von James Watson und Francis Crick ohne Angabe ihrer Arbeit veröffentlicht wurden).

Zuerst erschein das alles wie eine Ansammlung von Geschichten, aber dann zeigt die Autorin doch sehr gut das Bild, wie Männer mit Ausbeutung und Diebstahl davon kommen und dann noch vom männlichen Genie reden, den Frauen einfach nicht hätten. Ein gutes Buch, aber nicht leicht auszuhalten. Für diejenigen, die viele Frauen kennen lernen möchten, die in der Geschichtsschreibung immer igendwie vergessen werden, sei der Blog von Le monde de Kitchi emfohlen. Und dieses Buch!

Das falsche Geschlecht von Chloé Cruchaudet

Dies Buch habe ich im „Aussortiert“ Regal in der Stadtbibliothek gefunden. Es handelt von einem Mann der sich während dem ersten Weltkrieg in Paris als Frau verkleidet versteckt, da er nicht wieder an die Frant will. Beeindruckende Zeichnungen. Die Seiten aus dem Kreig in den Schützengräben konnte ich mir nicht ansehen. Kein nettes Buch und sehr viel Grau. Beeindruckend. Aber das wird wohl weiter wandern. Nichts für Kinder. Daher kein Bücherschrank. Mal sehen.

Das Porzellanhaus von Joanna Trollope

Hier eine Buch aus dem Nachlass meiner Schwiegermutter. Einfach ein unanstrengender Roman zum so runterlesen. Ging dann auch so, war aber eigentlich doch etwas dünn. Alle Personen blieben mir fremd und eher blass. Vielleicht habe ich mir auch einfach mehr Geschirr, Ton und Design gewünscht. Es hätten auch Fischdosen oder Alupfannen sein können, die die Familie produziert. Hätte keinen Unterschied gemacht. Und diese Unternehmensbesiter-Familie ist mir dann auf die Dauer ziemlich auf die Nerven gegangen. Das wandert weiter.

Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke von Joachim Meyerhoff

Ich glaube dieses Buch stammt aus einem Gerbrauchtbücherschrank. Der Autor erzählt von seiner Ausbildung an der Schauspielschule in München. Er wohnt da bei seinen Großeltern, weil er sonst nichts günstiges zum Wohnen findet. Spannend zu lesen, teilweise sehr komisch, dann wieder herzzerreißend. Die Beschreibung des Alt werdens ist beeindruckend. Hat mir gefallen. Gleichzeitig hat mich diese Kultur des Alkohols, die sich durch das ganze Buch zieht wieder sehr abgestoßen. Gut getroffen und beschrieben. Aber diese Selbstverständlichkeit von Trinken kann ich ganz schwer aushalten, weil es mir so wirkjlich zuwieder ist. Ich glaueb das Buch darf weiter wandern.

Großmütter von Melara Mvogdobo

Ein ganz dünner Band, den mir meine Schwester geliehen hat. Zwei Großmütter (aus der Schweiz und aus Afrika, beide mitlerweile in der Schweiz lebend) erzählen ihr Leben. Es liest sich super spannend. Und auch wenn es eher eine Novelle als ein Roman ist, finden dort doch mindestens 4 Leben statt. Es hat mir sehr gefallen und ist wirklich emfehlenswert. Mehr will ich nicht verraten, weil mir gerade das Eintauchen ohne Vorwisssen hier besonders gefallen hat.