Long time no see

Ja, lange ist es her. Keine Ruhe, keine Fotos und irgendwie immer keine Zeit für den Blog oder/und das Reflektieren umd Nachdenken, das damit verbunden ist. Ich bin immer noch nicht sicher, ob ich wirklich nachdenken will, oder doch wieder eine Ablenkung suchen werde.

Einfach zu viele essentielle Fragen zur Zeit.

Da fange ich doch besser mit was ganz Einfachem und Simplen an. Ich habe mit ein T-Shirt und eine Strickjacke genäht.

Alles Viscose. Erste Versuche.

Ich habe lange dafür gebraucht. Sehr lange. Ich fand diese Reststück Viscosejerseystrickstoff in petrol wunderschön und bin bei der Nadel & Faden ein paar mal drum herum geschlichen. Dann habe ich mich doch dafür entschieden und eine Weile nach einem Schnitt gesucht, für den mein Rest dann auch reicht. Es ist dann der Cardigan Cable Knit aus der Ottobre geworden (Modell 10 auf der Übersicht). Ich habe etwas gekürzt, da der Stoff eben begrenzt war.

Der Jersey ist superglatt und sehr schön anzufassen. Aber total fies zu nähen. Alles musste x-mal festgesteckt werden, damit die Nähte beim nähen nicht immer weggeflutscht sind. Dann fällt der Stoff auch recht schwer und ich war mir nicht sicher, ob ich den Saum gerade hinbekomme. Hat aber ganz gut geklappt.

Rückenansicht vor Gelb.

Allerdings ist es jetzt schon wieder zu kalt für die T-Shirt / Strickjacken-Kombi. Das gelbe T-Shirt musste dazu auf jeden Fall sein. Und so habe ich auch gleich einen weiteren Stoff verarbeitet, den ich auch erst 2019 gekauft habe: Viscosejersey vom Stoffmarkt am Maybachufer in Berlin. Die beiden Farben gefallen mit gut zusammen. Allerdings bin ich mit dem Ausschnitt des T-Shirts noch nicht ganz zufrieden. Vielleicht wäre etwas halsferner etwas besser. Ausserdem wellt das Bündchen etwas. Das liegt daran, dass ich eine Rest verbrauchen wollte, der dann wohl doch eine Idee zu kurz war…

Aber Reste verarbeiten ist zur Zeit ziemlich weit vorne. Mein Ehrgeiz ist es, möglichst jeden Schnipsel zu verwenden. Die ein oder andere Mütze wird es wohl in der nächsten Zeit noch geben. Nur ist leider gar kein Mützen-Wetter. Der Winter scheint auszufallen und dazu fällt mir mal wieder ein Comic-Strip von Alison Bechdel ein. Stuart hört von seiner Tochter, die sich über Blumen im Garten freut. Und dann sind seine Gedanken zu sehen: Flowers in January? Oh my god, we are all going to die… Und das wurde 2007 gezeichnet (Episode 503, Flux). No comment…

Meine neue, gehäkelte Wollmütze ist so bisher nur 2 Mal ganz kurz zum Einsatz gekommen. Auf halben Weg zum Bäcker musste ich sie wieder absetzten: einfach zu warm. Dabei bin ich so stolz darauf: ich habe mich durch die (mir nur Teil-verständliche) Anleitung, verschüttetes Häkelwissen und Internet-Videos durchgewurschtelt und die Sternmasche gelernt und das Ergebnis gefällt mir, passt (!) und ist sehr schön warm. Es handelt sich um eine Anleitung von Melanie Berg und ich habe sie selbst zusammen mit der Wolle gekauft.

Kein Photoshop. Alle Falten echt.

Ich vermisse den Winter! Im Garten blüht schon die Zierquitte zusammen mit den Schneeglöckchen und dem Helleborus. Das mag ja Wetter und kein Klima sein, aber für die Hummeln und Bienen ist es auf jeden Fall nicht gut.

So zumindestens eine kleine winterliche Impression vom 01.01.2020. Und damit ich dieser Beitrag, an dem bestimmt seit Oktober immer wieder mal rumschreibe, endlich mal abgeschlossen ist: raus damit. Resteprojekte, Statistik von 2019, Brexit, die Miesigkeit der Weltpolitik und und und… Alles später.

Neues Jahrzehnt.