Januar Blues
Die Hetzer- und Demagogenmöchtegernpolitiker machen einen marode. Und dann wird man noch wütend, weil es ihnen gelingt einen so wütend und sauer zu machen. Aber nicht wütend werden ist auch keine Lösung.
Oh ja, ich bin wütend. Und immer mal wieder verzweifelt. Aber sie sollen mich nicht kriegen, die bros, die Reichenversteher, die nach Unten-Treter, die Erst-mal-ich-Fraktionäre hier und woanders. Ich würde fast sagen ihr seid Scheiße, aber vielleicht benehmt ihr euch nur Scheiße. Dann kann man sich noch schämen und einfach mal ändern. Oder die Scheiße ist man wirklich selber.
Sehr schönes Buch: Toxische Weiblichkeit. Über die vielen Kolaborationen von Frauen mit dem Patriachat. Und eben auch die Frage, ob es unsolidarisch ist, weibliche Anpassungen zu benennen und damit die männlichen Anpassungen zu relativieren. Wobei männlich und weiblich hier nicht nur kurz gedacht Männer und Frauen meint. „Powerfrau“ brauche ich mir wohl nicht anziehen, aber „Mutti“ ist leider wohl mein Ausweg, wenn es brenzlig wird. Ja, immer kümmern, nett sein, helfen bis an die passiv-aggresive Grenze… Und nie wütend sein. Tja, langsam werde ich zu alt für diesen Scheiß.

Mein Lieblingszitat:
… Ich bin froh, dass ich kein Mann bin, der im Namen des männlichen Emtitelments schon Frauen belästigt hat und sich nicht mit seinem Innersten auseinandersetzen möchte, weil er sich sonst den Rest seines Lebens schämen würde. (Sophia Fritz)
und
…. Die Körper der Frauen gehören den Männern nur dann, wenn die Körper der Männer in Friedenszeiten der Produktion und in Kriegszeiten dem Staat gehören. Die Beschlagnahmung der Frauenkörper findet gleichzeitig mit der Beschlagnahmung der Frauenkörper statt. Die einzigen Gewinner dabei sind ein paar Herrschende. (Virginie Despentes)
Ja, an wen erinnert mich das nur. Ich kann nur nicht nachvollziehen, warum so viele Männer, die so viel von Freiheit reden, bereit sind zu Untertanen von Superreichen zu werden, solange sie nur die Illusion haben, das es unter ihnen noch eine Gruppe gibt, die ihnen unterlegen ist (Frauen, Menschen aus anderen Ländern, mit anderer Sprache oder einer anderen Sexualität, Asylanten, Andersgläubige, Fans von einem anderen Sportverein, ihr eigene Familie). Und Frauen, die das auch tun. Taliban, Trump, Orban, Putin, rechtsextreme Blaue: alle das selbe System. Und die Fans dann freiwillig mit „Freiheit!“ auf den Lippen dem Herrscher unterwerfen. Ich bin zwar Untertan, aber so lange ich noch Sklaven unter mir habe ist alles gut. Und sich nachher wundern, dass plötzlich alle Sklaven der Superreichen sind (12h Arbeit ohne Bezahlung, wenn man nicht gekündigt werden will, dann doch fast alle gekündigt und das ganze gesparte Geld kriegt wer?) oder Arbeitslager und Kriegsdienst und dafür aber ungestraft die eigene Frau schlagen dürfen. Oder einer Partei für die kleinen Leute zustimmen, die explizit die reichen Leute in ihrem Wahlprogramm bevorteilt und den kleinen Leuten alle Rechte nehmen will.
Ich will mich nicht kaufen lassen. Und ich will jemanden Abwählen können, wenn er/sie Mist macht. Keine Autokraten, keine verurteilten Straftäter, die sich über das Gesetz stellen. Und keine gekauften Provokateure, die es immer „nicht so gemeint“ haben, aber ein halbes Jahr später doch wieder. Ich will Leute die Verantwortung übernehmen und für staatliche und unabhängige Kontrollen sind. Keine Regeln für alle, da gewinnen in einer ungleichen Welt nur die Stärkeren und die psychopatischen Egoisten. Der Weg der Dionsaurier…
Zusammenarbeit mit blauen Rechtsradikalen ist falsch. Und ich merke mir die Namen und die Parteien. Nur eine Idee: man entscheidet sich jeden Tag wieder neu, wie man lebt und für was. Empathie, Verantwortung, sowenig wie möglich kaputt machen. Kann man/frau sich jeden Tag wieder für entscheiden. Muss man nur wollen.