Countdown
Der Schnitt ist gar nicht mal schlecht. Ich habe von den 5 noch offenen Projekten 2 abgeschlossen. Ausserdem endlich Fotos gemacht (äh, machen lassen…Vielen Dank!) von einem Rock und einem Top, die schon länger fertig sind, die ich mich dann aber nicht getraut hatte anzuziehen. Geht das sonst auch noch jemandem so: ich nähe ein Modell, probiere an, ändere, fussele an Details herum, ändere wieder und nähe dann fertig, versäubere jeden Faden, bügel jede Falte weg und lege das ganze dann hin und ziehe es nicht an. Vielleicht die Angst, dass es so ganz anders sein könnte als meine Vorstellung? Ist es ja eigentlich immer. Aber ich backe ja manchmal auch und probiere dann kein einziges Stück von dem Kuchen. Je komplizierter das Ganze ist, um so eher passiert das.
Daher hier jetzt der angezogene Beweis:
Ich habe den Rock Yara aus der Fahion Style 1/2018 in Größe 48 genäht und das Top Valentine aus der Ottobre Woman 2/2018 in Größe 46. Ich hatte von dem Stoff für den Rock noch so viel übrig, dass ich gedacht habe, da kann ich noch gut weite Ärmel von machen. Der Rock ist super-einfach, trägt sich bequem, da kann frau auch gut Fahrrad mit fahren und sieht auch gut aus. Es ist schon das 2. Modell nach diesem Schnitt. Ein Gewinner.
Bei dem Top habe ich dann etwas mehr Mühe als erwartet gehabt, einen passenen Uni-Stoff zu finden. Trotz hundert Stoffen hier im Fundus war natürlich das Richtige nicht dabei. Beim Zuschnitt habe ich nicht augepasst und das Rückenteil im Bruch zugeschnitten und nicht in zwei Teilen. Daher klappte es dann auch mit dem Schlitz hinten nicht mehr, der Ausschnitt passte nicht mehr zu meinem Kopfumfang und ich musste improvisieren. Ich habe den Ausschnitt dann vergrößert, einen Beleg konstruiert und das ganze dann zusammengefriemelt. Der Kopf passt gerade so durch. Der Fall und die Länge machen jetzt nicht so die Super-Figur. Bei dem Schnitt bin ich nicht 100%ig überzeugt. Aber sehr bequem, vor allem wahrscheinlich im Sommer.
Als Fazit denke ich nach Durchsicht der Bilder, dass die Kombi aus den beiden Teilen vielleicht doch ein bischen „viel“ ist. Mit den Ärmel sieht das Oberteil ein bischen nach Fasching aus. Mal sehen. Auf jeden Fall trägt sich beides sehr bequem und ich fühle mich wohl darin. Beide Teile werden vermutlich eher getrennt getragen werden.
So, dass ist das erste fertig gestellt Projekt: sollte eigentlich das Weihnachtskleid 2018 werden. Der Schnitt ist aus der Fahion Style 11/2018 das Modell 21. Im Original sah das so aus:
Ich habe das ganze in Größe 46 genäht. Die vorderen und hinteren Raglan-Nähte zu den Ärmel hebe ich an den oberen 10cm jeweils um ca 2cm enger gemacht, da es mit dem Original-Schnitt am Rücken sehr stark abstand. Ich habe mir noch einen Gürtel dazu gemacht, denn ohne sah es etwas nach einer um eine Litfasssäule gewickelten Wolldecke aus. Da konnte ich gleich diese Schnalle verarbeiten, die ich im Dezember bei einer Laden-Auflösung gekauft habe.
Das Kleid gefällt mir super: bequem, praktisch und unkompliziert. Vielleicht ein bischen sehr schottisch. Aber wenn schon Karo, dann auch richtig. Aber wieder was gelernt: kein Schnitt ohne Taille bei mir.
Womit ich zum fast letzten Projekt für heute komme: die Batist-Bluse.
Oh dear, das war ein Mega-Projekt. Eigentlich ein Tunika-Schnitt aus dem Buch Sahneschnittchen. Ein ganzes Wochenende beim Nähkurs und dann noch ziemlich viel Zeit hier zuhause und das Ergebnis ist nur so na ja. Der Stoff war schon mal nicht optimal für den Schnitt. Ein sehr schöner Batist von Stoff Hemmers, der sehr glatt fällt und sich nicht verzieht. Dadurch sind da nicht wirklich Rundungen rein zu kriegen. Und die Abnäher sind nun mal Rundungen, die mich fast wahnsinnig gemacht haben. Die Falten am Busen habe ich dann nicht mehr weg gekriegt. Vom Original-Schnitt ist glaube ich nicht mehr viel übrig: Länge reduziert, Schultern schmaler gemacht, Abnäher/Nähte vorne angepasst und hinten Abnäher eingefügt, damit der Rücken schön fällt.
Das Modell würde ich definitiv nicht noch mal nähen. Viele Schritte fand ich sehr umständlich, die Original-Abnäher vorne waren sehr unglücklich konstuiert und der Ausschnitt ist mir eigentlich zu tief. Ich will mir im nächsten Jahr auf jeden Fall noch 2-3 Batistblusen nähen, da werde ich aber andere Schnitte nutzen. Anziehen werde ich das Modell aber wohl doch. Hat ja schließlich genug Arbeit gemacht.
Diese hat auch Arbeit gemacht, ist mir aber wesentlich schneller von der Hand gegangen:
Hier noch ungeblockt und ohne vernähte Fäden. Im Dezember angefangen, im Dezember beendet. Des selben Jahres. Die Projektbeschreibung dann im neuen Jahr. Dezentere Farbgebungen dann vielleicht auch. Mal sehen. Lassen wir uns überraschen…
Liebe Katrin, das Kleid ist ganz wunderbar geworden! Man neigt finde ich bei Betrachtung der Originale in der Anleitung dazu die Problemstellen zu übersehen, weil sie bei den Konfektionsgrößen einfach nicht herausstechen. Erst wenn man an sich selbst gemerkt hat, wo es nicht gut passt und wo es doof aussieht, erkennt man auch an den Originalen die gleichen Schwachstellen (nur eben runterprojiziert auf ne XS oä). Das kenne ich auch. Aber tatsächlich setzt zumindest ein langsamer Lerneffekt/ein wachsameres Auge ein.
Deine Lösung mit dem Gürtel ist sehr schick und es steht dir sehr gut! Ich wünsche dir ganz viel Spaß damit!!
(Trotz der Fältchen mag ich aber auch ich die Bluse sehr gerne leiden) 💛👏🙂
Liebe Grüße 🙋🏻