Vor und zurück
Ich will es langsam wieder mal mit einem Blog-Eintrag versuchen. Meistens hapert es an den Fotos. Abends, wenn ich schreibe, ist es immer zu düster. Und meist sind die Fotos eben der Start für einen neuen Post. Aber versuche ich es dieses mal anders herum: erst Text, dann Fotos.
Wie üblich im Neuen Jahr gibt es den Rückblick und den Ausblick. Hier will ich auch mal beides versuchen.
Rückblick
Ich habe recht viel Stoff gekauft. Mehr als geplant war. Erst sah es noch nach einer guten Stoffwechselbalance aus, denn ich habe auch recht viel genäht. Aber in der zweiten Jahreshälfte ist mir dann wieder alles entglitten. Abbau im Stofflager waren 33 Meter. Das habe ich genäht: 6 T-Shirts für mich (4 verschiedene Schnitte, alle gerne getragen), ein langärmeliges T-Shirt, 3 Hoodies bzw. Sweatshirts, 2 Blousons, ein Shacket, eine Latzhose und 3 verschiedene Taschen. Ausserdem noch einen Rock für meine Tochter und eine Leggins zum Unterziehen für meinen Mann. Eine ganz gute Ausbeute. Und alle Modelle werden getragen! Eine Jacke nach einem Burdaschnitt, die zwar fast fertig ist aber absolut nicht passt, habe ich schon gar nicht mehr mitgezählt. Also nur ein Ufo! Und ein Kleid, an dem nur noch die Anpassung fehlt und dann der Saum. Also 2 Ufos.
Aber dann sind da ja noch die Stoffzuwächse. Das waren in 2023 laut Aufzeichnungen 121,62 Meter. Also wieder mal ein plus. Aber dieses Jahr habe ich noch keinen Stoff gekauft und 1/12el ist schon rum… [nun zur Veröffentlichung habe ich das Zie lschon gerissen: eine Stoffbestellung…] Ich werde mal versuchen in diesem Jahr eine negative Stoffbalance zu erreichen.
Hier die beiden Teile, auf die ich am stolzesten bin:
Dieser Blouson ist aus einem hangewebten Tweed, den ich von meiner Mutter bekommen habe. Sie hatte ihn lange in ihrem Vorrat und hat sich immer nicht herangetraut ihn anzuschneiden und etwas daraus zu machen. Und dann lag er aus dem selben Grund eine Weile bei mir: weil ich mich nicht getraut habe ihn zu benutzen. Damit durfte nix schief gehen. Aber dann gabe es das große Aufräumen meiner Stoffvorräte und plötzlich lag der Drachenstoff daneben und eine Freundin meinte: das wäre zusammen eine schöne Jacke. Und sie hatte recht. Danke Judith!
Es waren nicht mal 1,5 m Stoff und so war der Zuschnitt eine ziemliches Puzzel. Aber trotzdem sind die Taschen sehr nah am guten Pattern matching. Nur die Belege vorne musste ich zusammenstückeln. Aber auch das hat geklappt und die etwas dickeren Teile sind durch intensiveres Bügeln, eine feste Bügeleinlage und dann noch versäubern rundrum und noch mal Bügeln doch noch einigermaßen platt geworden. Und auch das Füttern hat geklappt, obwohl der Schnitt gar kein Futter vorsieht. Aber bei dem etwas kratzigem Wollstoff ist das Futter sehr nützlich und das Tüpfelchen auf dem I. Es ist der Blouson Schnitt aus dem Buch Great British Sewing Bee – The Modern Wardrobe.
Ich denke immer an meine Mama wenn ich den Blouson anziehe. Und ich fühle mich schick darin. Und erstaunlich viele Farben passen dazu.
Und diese Hose ist schon im Frühsommer fertig geworden. Ich bin einfach stolz eine Hose genäht zu haben. Habe ich seid Jahren nicht. Zugegebenermaßen ist eine weite Latzhose mit ohne Bund jetzt eher einfach in der Anpassung. Und wenn man sich die Fotoas ansieht, passt sie auch nicht richtig gut. Aber was solls: ich passe rein, sie fühlt sich gut an und ich habe gute Laune, wenn ich sie an habe. Was mehr kann man wollen. Auf jeden Fall hat mir das den Mut gegeben, mich demnächst an eine etwas komplizierter Hose zu wagen. Dies hier ist die Heyday Dungarees von Waves & Wild. Das Nähen ging ganz easy. Ändern musste ich nur die Breite des Latzes vorne, damit die Träger etwas nach innen versetzt werden. Sonst wären sie mir immer von der Schulter gerutscht. Ich mag die Knoten-Lösung bei den Trägern, würde das nächste mal aber wahrscheinlich klassisch Latzhosenhardware verwenden. Wahrscheinlich muss ich bei der Länge auch noch mal ran. Aber im Sommer und beim Fahrrad fahren wird die Hose auf jeden Fall sowieso gekrempelt.
Als nächste will ich mir die Quinn Trousers von Merchant and Mills nähen.
Und hier noch mein Strickprojekt auf das ich am stolzesten bin:
rpt
Das ist mein Schal nach dem Mystery Knit Along 2023 von Stephen West: Geogradient. Ich habe mir dieses Mal Wolle direkt vom Shop Stephen & Penelope gekauft. Und ich wurde nicht beauftragt und bezahlt das zu schreiben… Es ist die Bicycle Wolle von Stephen West. Die Farben haben mir einfach super gefallen. Sie ließ sich auch gut verstricken und auch nach dem Blocken sieht alles noch etwas gleichmässiger und sogar noch etwas fluffiger aus.
Ich habe wieder viel gelernt: von Innen nach Außen stricken, Fäden während des Weiterstricken mit einer anderen Farbe gleich mit zu verweben, Slip stich und den Dip stich. Es gefällt mir ganz gut! Am besten hat mir die Ecke mit dem Slip stich gefallen. Und der Schal ist wunderbar warm und volumiös ohne dabei zu gigantisch zu sein. Ich habe mich erst mal gegen Fransen an der langen Seite entschieden. Das erscheint mir doch etwas zu fussy. Vielleicht stricke ich mit den Resten einfach ein kleineres Tuch. Oder eine Mütze.
Und all diese Dinge waren noch die Rubrik: zurück. Obwohl das Tuch erst kurz nach Neujahr fertig geworden ist.
Was ist also der Plan für die Zukunft, abgesehen vom weniger oder fast gar keine Stoffe neu kaufen?
- Ich will mir einen Rucksack nähen
- Ich will mir eine gut sitzende Hose nähen
- Ich will einen meiner Quilt-Ufos fertig stellen
- Ich will mit meinen Holzschnitten weiter machen
- Ich will diese Jahr so oft wie möglich draußen schwimmen und die Saison dann vielleicht bis Herbst verlängern
- Ich will weiter aussortieren und mehr Platz schaffen
- Ich will mir eine Fair Isle Pullunder stricken
- Ich will die beiden Pullover, die ich gerade stricke fertig kriegen
Schon eine ganze Menge Pläne. Und einige sind auch schon in Angriff genommen. Nur im Wasser war ich dieses Jahr noch nicht. Jedenfalls nicht draußen…