Juli 23, 2016

Summertime again

Von katrin101

Hier nun die ersten Bilder von meinen Sommerprojekten. Farbe ist da auf jeden Fall schon mal gut, wenn es Sommer wird. Ich mag die Waxprint-Stoffe schon lange, aber habe sie eher für Quilts genutzt. Da sind dann viele Motive einfach zu groß, da das Schöne und Besondere an  den Stoffen dann ziel zu klein geschnipselt wird. Aber da ich immer mehr Lust an bunten Stoffen auch für Kleidung habe, sind nun auch endlich ein paar lange gehegte Pläne umgesetz worden.

Rock aus Waxprint.

Rock aus Waxprint.

Den Stoff habe ich hier in Bremen nicht mal eine Kilometer von meiner Haustür entfernt bei BriSon gekauft. Es war nur noch ein Reststück und ich habe das ganze schon als weiten Rock gesehen, als ich nur eine Ecke von dem Stoff im Schaufenster gesehen habe. Ausserdem war es ein Sonderangebot. Und ich liebe die Farben. Der Stoff hat den Aufdruck „Veritable Duch Wax Hollandais A 2066“ und ist fast durchgefärbt (das Muster ist nur etwas blasser auf der Rückseite). Die Stoffqualität ist eine feste, dicht gewebte Baumwolle. Er ist deutlich dünner als z.B. ShweShwe-Blaudrucke und hat ziemlich viel Stand.

Daher habe ich Falten als eine gute Idee angesehen, um Weite in den Rock zu kriegen. Ich habe mich für diesen Schnitt aus der Fashion Style 03/2016 entschieden. Was man wegen dem wilden Muster auf dem Rock aus der Zeitschrift nicht sofort sieht: der Schnitt hat vorne auf der einen Seite eine Kellerfalte und auf der anderen Seite  zwei zur Seite gelegte Falten. Hinten ebenso. Das macht bei dem  von mir verwendeten Stoff auf jeden Fall einen extra-dicken Hintern. Und funktioniert auch nicht gut mit den großen Kreisen. Daher habe ich hinten nun 2 Kellerfalten gemacht und vorne eine Kellerfalte und zwei seitliche Falten gelegt. Die Falten habe ich eher nach dem Muster gelegt als direkt nach Schnitt. Wahrscheinlich wären durchgehend Kellerfalten für die Symetrie etwas besser gewesen. So sieht es mit den unterschiedlichen Falten finde ich nicht so sehr nach absichtlichem Design, als mehr nach einem Nähversehen aus.

Midi Rock Vorlage

Midi Rock Vorlage

Der Schnitt war aber super um das allermeiste aus dem Stoff zu machen. Ich habe nur winzige Reste übrig behalten die nicht mal für einen Patchwork-Topflappen reichen. Der Stoff hat gut Stand, knittert aber im Gebrauch kaum. Auch nach dem Fahrrad fahren und zugehöhrigem „hochklammern“ des Rockes zum Kettenschutz konnte ich keine fiesen Knitter finden. Der Rock ist superbequem und fühlt sich sehr gut an. Ist bei mir aber nicht wirklich Midi-Länge geworden (obwohl ich genau die vorgeschriebenen 1,68m groß bin). Ich mag die längere Länge aber so eh lieber. Denn hochhackige Klackerschuhe wie auf der Vorlage habe ich sowieso keine.

Der Saum ist eingehalten, dann umgebügelt und im folgenden ohne eine aufwendige Versäuberung umgenäht. Ich habe den Stoff vorher mit der Zickzachschere geschnitten und beim Nähen innen noch eine Zickzackborte mitgefasst. Ein kleines Detail, das mir sehr gefällt.

Rocksaum innen.

Rocksaum innen.

Als der Rock jedoch fertig war, musste ich feststellen, dass ich so gar kein Oberteil hatte, das farblich und stilistisch zum Rock passt. Da musste ich mir dann noch was entsperechendes nähen. Das Oberteil ist aus sehr dünnem Jersey. Da passte zumindestens die Farbe, aber das Nähen war eine Tortur mit einer normalen Nähmaschiene. Auftrennen war da fast nicht möglich. Der Schnitt ist das Knitt-Sweatheart-Shirt von Gertie Hirsch aus dem Buch „Gertie Sews Vintage Casual“. Im Buch wird extra drauf verwiesen, nicht zu dünne Jerseys zu nehmen… Aber frau muss sich ja nicht an alle Vorgaben halten.

Nachdem mir meine erste gestreifte Version aus dickerm Jersey so gut gefallen hat (Fotos davon später), habe ich einfach mal ein Erfolgsmodell noch einmal genäht. Abgesehen vom Stoff war es supereasy und das beste: ich musste NICHTS ändern.

Oder so.

Oder so.

Es ist eine schöne Sommerkombi. Ich werde auf jeden Fall wieder Waxprint vernähen. Ich habe auch schon ein Kleid genäht, aber davon gibt es noch keine schönen Bilder. Daher später.

Weitere Farben-Projekte wurden ebenfalls abgeschlossen. Der Regenbogenschal ist fertig. Pünklich zum Christoper Street Day. Passend und immer noch und immer wieder ein wichtiger Tag.

Regenbogenschal.

Regenbogenschal.

Die Empfängerin war sehr zufrieden und trägt ihn nur wegen der Temperaturen noch nicht dauerhaft. Die Wolle habe ich vom Woll SB Markt in Bremen.

Happy.

Happy.

Es geht aber auch monochrom. In der Lieblingsfarbe der Tochter:

Kleid in blau.

Kleid in blau.

Das ist wieder ein Schnitt aus der Ottobre Kids. Mit drei verschieden dicken Jersey-Stoffen dann etwas schwieriger im Übergang der einzelnen Farbblöcke zu nähen, aber durch ordentliches Dampfbügeln sind keine dauerhaften „Wellen“ geblieben. Es wird gerne und viel getragen und war doch recht schnell fertig. Der obere Stoff ist von tatams, der mittlere vom Holländischen Stoffmarkt und der unterste von Karstadt. Uii, mit den ganzen links sieht es ja wie Sponsoring aus… Macht aber keiner, ich kaufe alle meine Stoffe und Wolle selber und bin damit völlig frei in meinen Kommentaren.

Have a nice summer.