Dezember 31, 2014

New and Old

Von katrin101

Es ist so eine Zeit, da fühle ich mich richtig alt. Immer müde und dem Programm nicht gewachsen. Dabei kriege ich es doch bei Licht besehen alles ganz gut hin. Auf jeden Fall ist dies nun doch ein Grund mein Upcycling-Projekt etwas genauer vorzustellen und mein erstes Tutorial zu schreiben:

Ausgangszustand.

Ausgangszustand.

Das Top passte mir einfach nicht mehr und die Zeit für halb-Bauch-frei ist auch mehr so vorbei. Und die Hose hat nie richtig gepasst (Stoff sieht schön aus, hat aber null Stretch-Eigenschaften: sehr unbequemes tragen bzw Fahrrad-Fahren…). Da habe ich mir gedacht, daß eine neue Umhängetasche zu meinen mindestens 9 Lieblingstaschen ja wirklich nötig wäre. Vor allem, da ich ja schon ALLES zur Ferigstellung habe.

Also 1. Schritt: Ewiges Überlegen, Planen, Messen und Denken (Dauer ca. 6 Wochen)

2. Schritt: Mittelteil des Tops herausschneiden. Dafür habe ich nur den unteren Rand unterhalb der Stickerei gerade mit dem Rollschneider gekappt und oben unterhalb des Ausschnittes ebenfalls einen geraden Schnitt gemacht. Bei der Hose habe ich die Beine aufgetrennt (entlang der Naht geschnitten) und versucht, dabei möglichst große Teile zu erhalten. Die Teile für den Hauptteile der Tasche sahen dann so aus:

2. Schritt.

2. Schritt.

Damit habe ich dann eine grünen Schlauch für den oberen Teil und mehrere Stücke Cordstoff für den unteren Teil. Ich habe mir erst aus dem Cordstoff einen kurzen Beutel mit dem selben Durchmesser wie vom grünen Schlauch genäht. Dann habe ich diese zwei Teile zusammen genäht. Dabei habe ich wieder mal festgestellt, daß es nicht so einfach ist, einen stretchigen Stoff an einen Stoff so ganz ohne Stretch zu nähen. Das war das Problem mit der Hose: kein Stretch… Jedenfalls, nachdem ich an dann die Falten alle wieder aufgetrennt hatte und alles schön verbessert hatte, sah das ganze so aus.

3. Schritt.

3. Schritt.

Ich habe mich dann noch für einen weiteren dünneren Streifen Cordstoff am oberen Ende der Tasche entschieden. Der grüne Stoff war/ist einfach nicht stabil genug, um einen Gurt daran zu befestigen. Danach habe ich dann die Länge für den quer über der Schulter zu tragenden Gurt ausgemessen und die entsprechenden Teile aus der Hose (Resten der selben) ausgeschnitten. Dafür brauchte ich 2x die Länge von ca. 55cm und die Breite von ca. 11-12cm.  Bei dem Gurt habe ich dann noch eine Verstärkung mit dünnem Volumenvlies (H 630) aufgebügelt.

4. Schritt.

4. Schritt.

Dann habe ich die beiden Gurtteile in der Länge verbunden und dann die Langsseite geschlossen. Dann mußte ich das ganze nur (!) noch wenden und nach dem bügeln habe ich zur Stabilierung noch jeweils eine Naht ca 0,7 cm der Länge nach auf jeder Seite abgesteppt. Dann noch einen Futterstoff ausgesucht und damit eine identische Tasche genäht. Den Futterstoff habe ich ebenfalls mit Volumenvlies verstärkt und noch eine Innentasche aufgenäht.

5. Schritt.

5. Schritt.

Zu diesem Zeitpunkt ist dann aufgefallen, daß das Verhältnis von Breite zu Tiefe der Tasche nicht so ganz hinkommt. Sie war einfach viel zu lang: etwas wie ein Schlauch. Und ein sicherer Weg in dieser Tasche viele Dinge auf ewig zu verlieren. Zähneknirschend habe ich dann sowohl bei der Außen- wie auch bei der Futtertasche jeweils den Boden und damit 6cm an Länge abgeschnitten. Danach bei beiden Taschenteilen den Boden neu gemacht und auch noch ein Volumenvlies auf den grünen Stoff aufgebügelt. Das wäre wohl schon zu einem früheren Zeitpunkt besser gewesen. But better late than never… Dann die wurden die Außentasche und die Futtertasche mit der rechten Seite aufeinander zusammengesteckt. Dabei habe ich den nach innen gefalteten Gurt mit zwischen den Lagen fixiert und das ganze am oberen Rand zusammen genäht. Dabei immer eine nicht zu kleine Wendeöffnung lassen…

Durch diese Wendeöffnung die Tasche wenden, alles schön platt und glatt gebügelt und den offenen Teil mit der Hand mit Hexenstich geschlossen. Dann habe ich den oberen Rand ebenfalls noch mit ca 0,7 cm Abstand zum Rand abgesteppt. Voila, und so sieht es aus:

Fertig.

Fertig.

Fazit des Projektes: frau kann am Anfang nicht so sicher Planen, wie bei einem „neuen“ Projekt. Wie sich der Stoff verhält und ob die Stoffmenge ausreicht zeigt sich erst im Verlauf der Arbeit. Aber ich finde es total schön, die beiden Sachen weiterbenutzen zu können. Und es war auch total schön ein Projekt nur aus schon vorhandenen Materialien zu machen. Zwei große Stapel mit alten Pullovern, Hosen usw. liegen hier noch zur Verarbeitung. Mal sehen. Was das Tutorial angeht: da muß ich wohl noch an meiner Dokumentation der Schritte arbeiten…

Und dieses ist nun übrig geblieben:

Resteverwertung.

Resteverwertung.

Und da ich wirklich alles wiederverwerten will, nähe ich daraus noch ein kleines Körbchen. Die Kombination mit dem Wishing Tree Stoff von Valorie Wells gefällt mir gut und wird hier das Futter. Und viele gute Wünsche sind ja zum heutigen Tag auch genau richtig. Als allerletzen Gruß an alle LeserInnen hier meine diesjährige Weihnachtsdecke. Die habe ich am 24.12. um 15:30 fertig gestellt. Just in time. Die zweite Seite davon gibt es im Neuen Jahr. Alles Liebe an Euch alle und zum Abschluß kann ich mich nur Blanca von kleinekleinigkeiten anschließen: ich wünsche mir ein buntes 2015 ohne Pegida sondernd mit vielen verschiedenen Menschen, die alle Spaß an Vielfalt und Neugier auf das Leben haben. See you on the other side.

Weihnachten 2014.

Weihnachten 2014.